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Teil 3 |
![]() | Am Abend besuchten wir Shocoko Abou Basha, einen Pferdebesitzer an den Pyramiden von Gizeh. Zusammen mit Shocoko und Toni, einem Kanadier, ritten wir in der Dunkelheit in die Wüste mit ein paar Flaschen Stella im Gepäck. Wir schauten uns die Lightshow an den Pyramiden von der Wüste aus an. Ein wundervoller Anblick und vor allem eine himmlische Ruhe. Vom Moloch Kairo war nicht mehr viel zu hören. Danach zeigte uns Shocoko noch seine gesamten Stallungen und sein Lieblingspferd, einen schneeweißen Araberhengst. Ein kleiner Umtrunk auf dem Hotelbalkon beendete den Tag. |
![]() | Da wir noch viel Zeit bis zum Treffen mit unserem Freund Emad hatten, beschlossen wir das Pharaonic Village zu besuchen. Ganz besonders hat uns die Nachbildung von Tutanchamuns Grab gefallen. Es sieht tatsächlich aus wie bei der Graböffnung 1922. Interessant ist auch der Komplex, wo in Etappen die Mumifizierung dargestellt wird. Außerdem spielen Laiendarsteller das Alltagsleben der alten Ägypter nach. Es ist allerdings nur zu empfehlen für Leute mit genügend Zeit. | ![]() |
![]() | Nun war es endlich soweit. Doktor Emad holte uns vom Hotel ab und wir zogen zu ihm nach Hause um. Es gab natürlich ein großes Hallo und es wurde erst einmal gefeiert. Er stellte uns seine Wohnung zur Verfügung und wir starteten nun von hier aus unsere Ausflüge. Er wohnt direkt an den Pyramiden und der Blick vom Dach ist gigantisch. Für ihn allerdings Alltag. Durch seine Frau, eine gebürtige Russin lernten wir auch viel über das tägliche Leben in Ägypten. Als Tourist sieht man ja doch vieles durch eine rosarote Brille. Der Beamtenstaat und die Korruption ist nur eins von vielen Problemen. |
| Am nächsten Tag ging es nach Daschur. Als erstes ging es zur sogenannten Roten Pyramide des Snofru. Wir waren die einzigsten Besucher dort. Der Wächter wollte uns noch eine Taschenlampe aufschwatzen, wir hatten aber eine Minitaschenlampe dabei, mit dem "enormen" Lichtkegel von zwei Metern. Also krochen wir in die Dunkelheit. Es war ein unglaubliches Erlebnis so alleine in der Pyramide. Als wir in der Grabkammer ankamen, hörten wir plötzlich ein Atemgeräusch und da wir die einzigsten Leute hier waren, zuckt man schon zusammen. Als wir mit der Taschenlampe in die Tiefe der Kammer leuchteten, sahen wir eine Frau die in der Dunkelheit meditierte. Sie war wahrscheinlich auf einem Esoteriktrip. Also doch kein Pharaonenfluch. Schade. Nachdem wir uns umgesehen hatten, stolperten wir zurück zum Ausgang. Mit unserem Taxi ging es weiter zur Knickpyramide. Damals wußten wir leider nicht, das man für ein Bakschisch auch in das Innere gelangen kann. Vielleicht das nächste Mal. Auf jeden Fall lohnt sich aber ein Ausflug nach Daschur. Nach zwei Wochen in Kairo kam nun der Abschied vom Doktor, der uns mit aller Gewalt zum Bleiben bewegen wollte. Wir besuchten schließlich noch ein paar Bekannte von ihm, die im Viertel über der Zitadelle wohnen. Sie hatten ein Penthouse in einem der neuen Hochhäuser. Der Unterschied zwischen arm und reich konnte kaum krasser sein. Selbst uns hat der Luxus die Sprache verschlagen. Schließlich machten wir uns doch wieder per Bus nach Hurghada auf. Der Abschied war zwar schmerzlich, aber es war ja sicher nicht das letzte Mal. |