Die Sinai-Halbinsel
Sinai — Treffpunkt der Kontinente Trennungslinie zwischen Meeren
Die Halbinsel häufig ungenau beschrieben als 62000 Quadratkilometer Nichts ist das Tor
Afrikas nach Asien und die Brücke zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer — der direkte
Weg von Europa zum Indischen Ozean und dem Fernen Osten.
Seit undenklichen Zeiten ist der Sinai einer der wichtigsten Kreuzwege der Welt. Im 16.vorchristlichen Jahrhundert bauten die ägyptischen Pharaonen die Strasse von Schur quer durch
Sinai nach Beerscheba und weiter nach Jerusalem. Die grosse Via Maria, die das Niltal mit
Mesopotamien verband, folgte der Küstenlinie des Mittelmeers im Sinai. Die Römer und die
Nabataer benutzten die Ost West Wustenroute durch den Sinai eine Strasse die spater den
Namen Darb ei Hadsch erhielt die Pilgerstrasse von Agypten nach Mekka. Auf den ersten Blick ist der Sinai gebirgig trocken und unwirtlich Der Boden ist zur
Landwirtschatt ungeeignet, und es fällt nur wenig Regen. Flirrende Hitze bei Tag und bittere
Kälte bei Nacht verstärken den äusseren Eindruck der Ode.
Dennoch ist der Sinai kein einheitliches Stück gleichförmiger Wüste. Der Norden, von El Arisch zum Suez-Kanal, besteht aus breiten Sandtälern — ein~ Gebiet, das immer wieder in der enschlichen Geschichte von riesigen Armeen auf dem Weg nach fernen Reichen durchquert wurde. Hier kamen die Heere der Pharaonen durch, ausgesandt, Syrien und Kanaan zu erobern, und die Hyksos, Assyrer, Perser, Griechen, Araber und Türken kamen denselben Weg, um in das fruchtbare Niltal einzufallen.
Die El-Tih Region im mittleren Sinai ist ein weites Kalksteinplateau. Weiter südlich, in der dreieckigen Spitze der Halbinsel, liegt eine Mondlandschaft aus Granitbergen — mit den Spitzen und Graten des Dschebel Musa ~in der Bibel: Horeb oder Sinai), Dschebel Katherin, Dschebel Serbal und~Umm Schumar, wo die Kinder Israel vor 3 Jahrhunderten dahinzogen.
Seine einsame Grösse verleiht dem Sinai eine faszinierende Schönheit, unberührt von den
Verheerungen der modernen Welt. Nur wenige Menschen leben in der Wüste. Abgesehen von den
Küstenstädten ist die Halbinsel von einigen Beduinen bewohnt, die sich mit Dattel- und
Gemüsezucht und Weidewirtschaft in den unfruchtbaren Vorgebirgen durchschlagen — und von
den Mönchen des Klosters St. Katherina. Ausser ihnen leben in der Wüste nur Wolf und Fuchs,
Hyäne und Wildziege, Adler und Gazelle, unter ihrer Oberfläche aber ruhen Schätze an 01 und
Mineralien, die die Menschen seit den Tagen des alten Agypten angelockt haben.
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