David Roberts - Der Tempel von Kom Ombo Die Ruinen der altägyptischen Stadt Ombos im Nordwesten der Stadt liegen noch im Sand verschüttet. Die Tempelanlagen wurden 1893 unter de Morgan freigelegt und restauriert. In Ombos wurde der krokodil- köpfige Sobek und der falkenköpfige Haroeris verehrt. Baubeginn des Tempels war unter den Ptolemäern. Nur die Reliefs des Hofes und der Außenwände stammen aus römischer Zeit. Da der Tempel zwei Gott-heiten geweiht war, ist der Bau durch eine gedachte Längsachse geteilt und somit alle Räume zweimal vorhanden. Die südliche (rechte) Hälfte war dem Sobek und die nördliche (linke) Hälfte dem Haroeris geweiht.
 
Die Vorhalle des Tempels von Kom Ombo Vom mächtigen Eingangstor ist nur noch die rechte Seite erhalten. Die linke versank in den Fluten des Nils. Der Tempelhof war einst auf drei Seiten von Hallen umgeben. Dahinter erhebt sich die Vorhalle mit zehn 12 m hohen Säulen. Zwei Türen führen von dort aus in den Säulensaal, dessen Decke von zehn Papyrussäulen getragen wurde, an deren Schäften der Pharao je einem Gott opfernd dargestellt wurde. Auch die nächsten drei Vorsäle sind mit schönen Reliefs bestückt. Aus dem dritten Vorsaal führen Türen zu den Kapellen.
 
Der Säulensaal Sie sind nur noch in den Fundamenten erhalten. Die Sanktuare mit den schwarzen Granitsockeln waren für die heiligen Barken mit dem Götterbild bestimmt. Um die Sanktuare lagen kleine Räume mit Krypten. Im äußeren Tempelumgang befindet sich hinten links ein Relief, auf dem ein ärztliches Intrumentarium abgebildet ist. Ein Teil des Vorhofs und des Geburtshauses ist im 19.Jh. zum Nil hin abgestürzt. Die besonders schöne Ausführung der noch vorhandenen Reliefs macht diesen Verlust besonders schmerzlich. An der Südseite führt eine unterirdische Treppe zum Nil. Außerdem befindet sich dort ein großer und kleiner ausgemauerter Brunnen, von denen einer Verbindung zu einem Becken hatte, in dem möglicherweise Krokodile gehalten wurden. Südlich vom Tempelhof befindet sich eine unter Kaiser Domitian errichtete Hathor-Kapelle, in der Krokodilsmumien, die in der Nähe gefunden wurden, aufbewahrt werden.