David Roberts Abu Simbel

Wenn man von Assuan etwa 3 Stunden Richtung Süden durch die Wüste fährt, erreicht man schließlich die Felsentempel von Abu Simbel. 1813 besuchte Johann L. Burckhardt als erster Europäer die Tempel, die dann später im Jahre 1817 von Belzoni freigelegt wurden. Sie sind eine der Hauptattraktionen des ägyptischen Fremdenverkehrs. Das Bild stammt von David Roberts, einen der berühmtesten Vedutenmalern des 19. Jahrhunderts. 1838 reiste er nach Ägypten und studierte und zeichnete alle bedeutenden archäologischen Stätten und Moscheen Kairos.

 

Die Felsentempel Ramses II. entstanden zwischen 1290 und 1260 v.Chr. und sollen zu seinem 30. Regierungsjubiläum vollendet worden sein. Der große Tempel hat die gigantischen Ausmaße von 38 m Breite und 33 m Höhe. Die vier 20 m hohen Kolosse tragen die Gesichtszüge des Pharao. Der dritte Koloss von links wurde von Sethos II. um 1200 v.Chr. restauriert. Der obere Teil des zweiten Kolosses hat sich vermutlich schon zu Ramses' Zeiten bei einem Erdbeben gelöst. Zweimal im Jahr zur Sonnenwende um 5.58 Uhr morgens gibt es ein bemerkenswertes Schauspiel in Abu Simbel.  Die Strahlen der aufgehenden Sonne fallen 63 m tief vom Eingang des Tempels bis ins Sanktuarium und tauchen die linke Schulter des Amun-Re ins Licht. Kurz danach berührt sie das Bildnis von Ramses und schließlich Harmachis. Nach zwanzig Minuten ist das Schauspiel vorbei. Ihr könnt den Weg des Lichtes verfolgen, indem Ihr auf den Lageplan klickt.

 
Sonnenaufgang auf dem Weg nach Abu Simbel Großer Tempel von Abu Simbel Das Sanktuarium  v.l.n.r. Ptah, Amun-Re,Ramses und Harmachis
Pfeilersaal mit Osirisstatuen

Durch den Bau des Assuanstaudammes im Jahre 1960 drohte dieses gigantische Bauwerk in den Fluten zu versinken. Durch die UNESCO kam ein gewaltiges Umsetzungsprojekt in Gang. Nach vielen Vorschlägen entschied man sich den Tempel in Blöcke zu zersägen. Die beiden Tempel wurden in 807 bzw. 235 Blöcke zersägt und 65 m höher und 180 m weiter landeinwärts wieder zusammen- gefügt. 1968 wurden die Arbeiten abgeschlossen und die Kosten beliefen sich auf 36 Mio. Dollar. Durch die Umsetzung kam es zu einer Verschiebung des Sonnenschauspiels von einem Tag.

Umsetzung des großen Tempels u.a. mit Beteiligung der deutschen Baufirma Hochtief
 
Nefertari mit Kindern links und rechts Der Kleine Tempel ist 28 m lang und 12 m hoch. An der Fassade sieht man sechs 10 m hohe Statuen von Ramses und seiner Gemahlin Nefertari. Das seltene an diesen Darstellungen ist, das die Nefertari genauso groß wie der Pharao dargestellt wird. Wahrscheinlich ein Beweis seiner Liebe. Während im großen Tempel die männlichen Aspekte wie Kampf und Herrschaft dominieren sind es hier eindeutig weibliche Parts. Der kleine Tempel oder auch Hathortempel