Pyramide des Teti
Name im alten Ägypten:Von Dauer sind die Stätten des Teti
Ursprüngliche Höhe:52,5 m
Basislänge:78,5 m
Neigungswinkel:53° 7' 48"
 
Teti gilt als erster König der 6. Dynastie, obwohl sich kein Gegensatz zu seinem Vorgänger Unas feststellen läßt. Der Erzählung des Historikers Manetho zufolge soll er von seinen Leibwächtern umgebracht worden sein. Er wählte für seine Pyramide einen Platz in Saqqara-Nord, nordöstlich der Userkaf-Pyramide in der Nähe einer älteren Pyramide der 3. Dynastie. Die Pyramide weist hinsichtlich des Eingangs und der Nebengebäude die übliche Anordnung auf und folgt dem Prototyp der späten 5. Dynastie. Der Kern wurde in 5 Stufen und Lagen aus kleinen, örtlich gebrochenen Blöcken mit Geröllverfüllung gebaut. Von der feinen Außenverkleidung sind auf der Ostseite nur noch ein paar Blöcke erhalten. Der Eingang liegt auf Bodenhöhe und der Zentralachse der Pyramide in einer Kapelle aus Kalkstein, deren Rückwand eine Scheintür aus schwarzem Basalt hatte. Das Dach bestand aus einer großen, sternenverzierten KaIksteinplatte.
 
Querschnitt durch die Pyramide

Der Unterbau ist eine Kopie der Unas-Pyramide mit etwas erweiterten Maßen aufgrund der größeren Grundfläche der Pyramide. Ein erste granitverkleidete Passage führt etwa 17m hinab in eine Gangkammer, der ein horizontaler Gang mit drei Fallsteinen folgt. Nach etwa 25 m erreicht man die Grabräume in der Vorkammer unter der Pyramidenmitte. Nach Osten führt ein Durchgang in einen Raum mit drei Nischen. Die Grabkammer (3,45 x 7,90 m) befindet sich im Westen und ist wie auch die Vorkammer mit einem Giebeldach aus drei Schichten großer Kalksteinblöcke überdacht. An der Westwand befindet sich der schlichte, erstmals mit einer Zeile der Pyramidentexte beschriftete Sarg, der aus einer besonderen Art der Grauwacke hergestellt wurde.

 
Im Schutt der Grabkammer fand man nur den schwarz gewordenen Überrest eines Arms und einer Schulter, die vermutlich von der Königsmumie stammen. Eine kleine Grube vor dem Sarg enthielt einst den Kanopenkasten. Die Grab- und die Vorkammer, sowie das letzte Gangstück waren mit Pyramidentexten beschriftet, die erst in jüngerer Zeit dank der geduldigen Arbeit von französischen Archäologen unter der Leitung von Jean Leclant wieder zusammengefügt wurden.
 
 
An der Ostseite der Pyramide sieht man die Überreste eines großen Totentempels, der wie alle Tempel in Saqqara im Mittelalter seines besseren Steinmateriales beraubt worden ist. Er umfasste einen weiten, von Rosengranitpfeilern gesäumten Hof, in dem sich ein Altar aus Alabaster befand. Zu beiden Seiten des Vestibüls und des Hofes lagen Magazine mit gut erhaltenen Opfertischen. In der südöstlichen Ecke steht noch eine kleine Nebenpyramide, die einst von einer eigenen Umfassungsmauer umgeben war. An der nordöstlichen Seite des Teti-Bezirks befinden sich die kaum sichtbaren Überreste von zwei kleinen Pyramiden, die Tetis Gemahlinnen lput und Chuit zugewiesen wurden. Iputs Pyramide war ursprünglich eine Mastaba, die ihr Sohn, Pepi I., dann zur Pyramide umgestaltete. In der Grabkammer der Chuit wurde ein Sarkophag aus Kalkstein mit Fragmenten eines Zedernholzsarges und Knochenresten einer Frau mittleren Alters entdeckt. Von der Grabausstattung der Königin fand man u.a. fünf Kalksteinkanopen, eine Kopfstütze aus Alabaster, ein Alabastertäfelchen mit den Namen der sieben heiligen Öle, ein goldenes Armband sowie Fragmente eines Halsbands.