Etwa im 30. Regierungsjahr gab Snofru die Knickpyramide als Begräbnisort auf. Die Rote Pyramide, benannt nach dem verwendeten rötlichen Kalkstein, weist einen Neigungswinkel von 43°22' auf, was dem oberen Bereich der Knickpyramide entspricht. Hier wurden wohl Erfahrungen aus der Bauzeit der Knickpyramide berücksichtigt, denn ihre Konstruktion ist sauber geplant und materialgerecht ausgeführt. Ursprünglich war sie mit weißem Turakalkstein verkleidet.

Der Eingang in die Pyramide befindet sich an der Nordseite in 28 m Höhe. Ein 60 m langer Gang führt bis auf Bodenhöhe herunter. Hier betritt man eine Kammer von außergewöhnlicher architektonischer Schönheit, dessen Decke ein mehr als 12 m hohes Kraggewölbe bildet. Von hier gelangt man durch einen engen viereckigen Durchgang in eine zweite fast identische Kammer, dessen Zentrum genau unter der Pyramidenspitze liegt. In der Südwand dieser Kammer befindet sich in 8 m Höhe der Eingang in die höher gelegene Grabkammer, deren längere Achse im rechten Winkel zu den vorigen liegt. Sie ist 9,3 m lang, 4,5 m breit und 15 m hoch. Der Boden der Grabkammer wurde durch Grabräuber schwer beschädigt und die Wände sind vom Ruß der Fackeln geschwärzt. Auf Blöcken des Kerns und der Verkleidung fand man Baugraffiti, die von großer Bedeutung sind. Auf einem Stein vom Fuß der Pyramide steht: "Bettung des westlichen Ecksteins in der Erde im Jahr der 15. Viehzählung" (also das 29. oder 30. Regierungsjahr des Snofru).