Knickpyramide
  
Name im alten Ägypten:Die südliche Pyramide- Snofru erglänzt.
Ursprüngliche Höhe:105 m
Basislänge:128,5 m
Neigungswinkel:54° 27' 44"; 43° 22'
 

Die Knickpyramide entstand unter Snofru und ist das erste Bauwerk, daß nicht mehr als Stufenpyramide geplant war. Die Außenverkleidung aus Turakalkstein ist noch hervorragend erhalten. Zur ungewöhnlichen Veränderung des Neigungswinkels gibt es verschiedene Theorien. Gipsgefüllte Risse im Inneren und Hinweise auf ehemalige Holzabstützungen lassen darauf schließen, daß man während des Baus statische Probleme bekam, da der Untergrund der Pyramide aus relativ weichen Tonschiefer-schichten besteht. Also entschloß man sich zur Reduktion des Winkels auf 43 Grad, um die Gesteinslast zu verringern. Diese Theorie ist wohl am wahrscheinlichsten.

 
Gangsystem der Pyramide

Die Knickpyramide besitzt neben einem Zugang von Norden einen weiteren Zugang von Westen. Der nördliche führt von etwa 11 m Höhe in eine unterirdische Kammer, die mit einer weiteren, etwas höher gelegenen Kammer verbunden ist. Der Eingang im Westen führt von 33,90 m Höhe abwärts zu einer dritten Kammer. Sie besitzt eine Verbindung zu den beiden unteren Räumen. Alle drei Kammem haben ein Kraggewölbe, um die ungeheure darüberliegende Belastung statisch abzufangen. Außer Resten von Tiermumien in den Gängen wurden alle Räume leer vorgefunden. Möglicherweise befinden sich im Bauwerk noch weitere, unentdeckte Räume, denn Perring berichtete von einem starken Durchzug und Fakhry ergänzte später, daß zwischen den beiden Barrieren ein 10 Sekunden andauernder Ton zu vernehmen war. Zu dieser Zeit war der westliche Eingang aber noch verschlossen! Auf Snofru als Bauherrn weisen nur zwei Farbmarkierungen aus der Bauzeit hin.

An der Südseite der Pyramide befindet sich eine Kultpyramide mit einer Basislänge von 55 m und einer ursprünglichen Höhe von 32 m. Sie diente vielleicht der rituellen Bestattung einer Königsstatue. An der Ostseite befindet sich ein kleines Heiligtum für den Königskult, ähnlich wie in Maidûm, das aus einem Opfertisch mit zwei seitlichen Stelen besteht.

 
 

Der Taltempel ist als einziger der Nekropole von Dahshûr noch gut erhalten. Er liegt ca. 700 m nordöstlich inmitten der Wüste und ist über einen Aufweg mit der Pyramide verbunden. Die reiche Ausstattung an Bildern und Reliefs wurde, soweit erhalten, abgetragen und nach Kairo verbracht.