Der Nil bei Luxor

Bis zum Bau des Staudammes trat jedes Jahr im Juli der Fluß über die Ufer und überschwemmte das gesamte Fruchtland, aus denen die Dörfer wie kleine Inseln herausragten. Nach dem Höchststand im September und dem Rückgang des Wassers begann man mit der Aussaat. Dort wo die 10-12 m hohe Schicht aus Nilschlamm sich ablagerte, lag das "schwarze Land". Dieser nie mehr als 20 km breite Streifen und die daneben abrupt beginnende Wüste war die ideale geografische Voraussetzng für die Entwicklung einer der ältesten Hochkulturen, die Herodot treffend als "Geschenk des Nils " bezeichnete. Um die Fluten des Nils unter Kontrolle zu bringen, wurde ein Netz von Deichen und Kanälen geschaffen. Vom Eintreten der Flut hing die Ernte für das nächste Jahr ab. Da die Flut auch manchmal ausblieb, wird in der Geschichte Ägyptens auch von mageren und fetten Jahren erzählt. Zur Bestimmung der Überflutungshöhe diente das bereits seit dem Alten Reich verwendete Nilometer, das aus einem tiefen Schacht besteht, in den Treppen hinabführen. Während der Flut füllte sich der Schacht zum Teil mit Wasser. An den Markierungen der Schachtwand oder Stufen konnte man den Wasserstand ablesen. Die Priester und das Steueramt führten über die Fluthöhe genaue Aufzeichnungen und konnten damit in etwa die Höhe der Erträge berechnen und die jährlich zu entrichtende Steuer bestimmen. Für die alten Ägypter war Hapi die Personifizierung des Nil. Er entsprang dem Nun, dem Urgewässer, aus dem sich der Urhügel erhob. Er wird in männlich-weiblicher Gestalt im Gewand eines Sumpffischers dargestellt.

 

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